DVB-S2

Aus VDR Wiki
(Unterschied zwischen Versionen)
Wechseln zu: Navigation, Suche
(Vorankündigung einer DVB-S2-Karte ergänzt)
Zeile 1: Zeile 1:
==DVB-S2 Allgemein==
+
==DVB-S Allgemein==
  
DVB-S steht für Digital Video Broadcast - Satellite, zu deutsch "Digitaler Fernsehrundfunk per Satellit". Mittels DVB-S können mehrer TV und Radioprogramme auf einen Satellitentransponder übertragen werden. Genutzt wird eine QPSK-Modulation (Quadrature-Phase-Shift-Keying) bei meist sehr hohen Symbolraten (SR) unter Einsatz eher hoher Fehlerkorrektur-Anteile (FEC).
+
[[DVB-S]] steht für Digital Video Broadcast - Satellite, zu deutsch "Digitaler Fernsehrundfunk per Satellit". Mittels DVB-S können mehrer TV und Radioprogramme auf einen Satellitentransponder übertragen werden. Genutzt wird eine QPSK-Modulation (Quadrature-Phase-Shift-Keying) bei meist sehr hohen Symbolraten (SR) unter Einsatz eher hoher Fehlerkorrektur-Anteile (FEC).
  
 +
==DVB-S2 Allgemein==
 
Bei DVB-S2 handelt es sich um eine Weiterentwicklung des DVB-S-Standards. Im März 2005 wurde der DVB-S2-Standard durch die ETSI (European Telecommunications Standards Institute) ratifiziert (EN 302 307).  Bei gleichen Empfangsbedingungen wurde die effektiv nutzbare Signalbandbreite um 25% - 30% erhöht. Zum Einsatz kommen dabei effizientere Modulationsarten wie 8PSK, 16APSK und 32APSK. QPSK wird von DVB-S2 aber auch unterstützt. Außerdem wurde die Effizienz der Fehlerkorrektur dank einer leistungsstärkeren LDPC-Codierung (Low-Density-Parity-Check Code) verbessert. LDPC-Codes sind Blockcodes die viele zusammenhängende Paritätschecks durch Matrizen beschreiben.
 
Bei DVB-S2 handelt es sich um eine Weiterentwicklung des DVB-S-Standards. Im März 2005 wurde der DVB-S2-Standard durch die ETSI (European Telecommunications Standards Institute) ratifiziert (EN 302 307).  Bei gleichen Empfangsbedingungen wurde die effektiv nutzbare Signalbandbreite um 25% - 30% erhöht. Zum Einsatz kommen dabei effizientere Modulationsarten wie 8PSK, 16APSK und 32APSK. QPSK wird von DVB-S2 aber auch unterstützt. Außerdem wurde die Effizienz der Fehlerkorrektur dank einer leistungsstärkeren LDPC-Codierung (Low-Density-Parity-Check Code) verbessert. LDPC-Codes sind Blockcodes die viele zusammenhängende Paritätschecks durch Matrizen beschreiben.
  
 
DVB-S2 ist höchst flexibel ausgelegt und erlaubt die Verwendung aller erdenklichen Codecs. So sind als Eingabeströme beispielsweise kontinuierliche Bit-Ströme, einzelne oder mehrere MPEG-Transport-Ströme, IP (Internet Protokoll) oder auch ATM (Asynchronous Transfer Mode) möglich. Die Verwendbarkeit besserer Bilddatenreduktionsalgorithmen (z.B. H.264 statt H.262) ist damit zwar nicht an DVB-S2 gekoppelt, da aber ohnehin neue Endgeräte mit anderen Demodulatoren benötigt werden, wechseln die meisten Anbieter auch auf das bandbreiten-effizientere (aber rechenintensivere) und für sie kostengünstigere MPEG4-Kompressionsverfahren. So beanansprucht z. B. eine HDTV-Ausstrahlung unter MPEG2/H.262 ca. 25MBit/s, während sie unter MPEG4/H.264 nur noch ca. 6-8 MBit/s braucht.
 
DVB-S2 ist höchst flexibel ausgelegt und erlaubt die Verwendung aller erdenklichen Codecs. So sind als Eingabeströme beispielsweise kontinuierliche Bit-Ströme, einzelne oder mehrere MPEG-Transport-Ströme, IP (Internet Protokoll) oder auch ATM (Asynchronous Transfer Mode) möglich. Die Verwendbarkeit besserer Bilddatenreduktionsalgorithmen (z.B. H.264 statt H.262) ist damit zwar nicht an DVB-S2 gekoppelt, da aber ohnehin neue Endgeräte mit anderen Demodulatoren benötigt werden, wechseln die meisten Anbieter auch auf das bandbreiten-effizientere (aber rechenintensivere) und für sie kostengünstigere MPEG4-Kompressionsverfahren. So beanansprucht z. B. eine HDTV-Ausstrahlung unter MPEG2/H.262 ca. 25MBit/s, während sie unter MPEG4/H.264 nur noch ca. 6-8 MBit/s braucht.
  
DVB-S2 wird vor allem für neue Dienste wie IP-basierte Dienste oder HDTV-Übertragungen genutzt werden. DVB-S2 ermöglicht die Übertragung mehrerer unabhängiger Transportströme auf einem Transponder, was z.B. die parallele Übertragung eines  TV-Programms in HDTV-Auflösung und eines weiteren im normalen Standard ermöglicht.
+
DVB-S2 wird vor allem für neue Dienste wie IP-basierte Dienste oder HDTV-Übertragungen genutzt werden. DVB-S2 ermöglicht die Übertragung mehrerer unabhängiger Transportströme auf einem Transponder, was z.B. die parallele Übertragung eines  TV-Programms in HDTV-Auflösung und eines weiteren im normalen Standard ermöglicht.
  
 
Derzeit (November 2005) senden nur Sat.1 und ProSieben diesen Standard über Satellit aus. PREMIERE plant im Dezember in diesem Format zu senden. DVB-S2 kann im Moment nur von sehr wenigen empfangen werden, da derzeit noch keine DVB-S2 fähigen Receiver und TV-Karten freiverkäuflich erhältlich sind.
 
Derzeit (November 2005) senden nur Sat.1 und ProSieben diesen Standard über Satellit aus. PREMIERE plant im Dezember in diesem Format zu senden. DVB-S2 kann im Moment nur von sehr wenigen empfangen werden, da derzeit noch keine DVB-S2 fähigen Receiver und TV-Karten freiverkäuflich erhältlich sind.
  
 
Die Vorankündigung einer DVB-S2-Karte für den PC findet man bei [http://www.kncone.de/d/produkte/digital_dvb_s2_plus.htm KNC ONE]
 
Die Vorankündigung einer DVB-S2-Karte für den PC findet man bei [http://www.kncone.de/d/produkte/digital_dvb_s2_plus.htm KNC ONE]
 +
[[Kategorie:DVB]]

Version vom 7. März 2006, 21:07 Uhr

DVB-S Allgemein

DVB-S steht für Digital Video Broadcast - Satellite, zu deutsch "Digitaler Fernsehrundfunk per Satellit". Mittels DVB-S können mehrer TV und Radioprogramme auf einen Satellitentransponder übertragen werden. Genutzt wird eine QPSK-Modulation (Quadrature-Phase-Shift-Keying) bei meist sehr hohen Symbolraten (SR) unter Einsatz eher hoher Fehlerkorrektur-Anteile (FEC).

DVB-S2 Allgemein

Bei DVB-S2 handelt es sich um eine Weiterentwicklung des DVB-S-Standards. Im März 2005 wurde der DVB-S2-Standard durch die ETSI (European Telecommunications Standards Institute) ratifiziert (EN 302 307). Bei gleichen Empfangsbedingungen wurde die effektiv nutzbare Signalbandbreite um 25% - 30% erhöht. Zum Einsatz kommen dabei effizientere Modulationsarten wie 8PSK, 16APSK und 32APSK. QPSK wird von DVB-S2 aber auch unterstützt. Außerdem wurde die Effizienz der Fehlerkorrektur dank einer leistungsstärkeren LDPC-Codierung (Low-Density-Parity-Check Code) verbessert. LDPC-Codes sind Blockcodes die viele zusammenhängende Paritätschecks durch Matrizen beschreiben.

DVB-S2 ist höchst flexibel ausgelegt und erlaubt die Verwendung aller erdenklichen Codecs. So sind als Eingabeströme beispielsweise kontinuierliche Bit-Ströme, einzelne oder mehrere MPEG-Transport-Ströme, IP (Internet Protokoll) oder auch ATM (Asynchronous Transfer Mode) möglich. Die Verwendbarkeit besserer Bilddatenreduktionsalgorithmen (z.B. H.264 statt H.262) ist damit zwar nicht an DVB-S2 gekoppelt, da aber ohnehin neue Endgeräte mit anderen Demodulatoren benötigt werden, wechseln die meisten Anbieter auch auf das bandbreiten-effizientere (aber rechenintensivere) und für sie kostengünstigere MPEG4-Kompressionsverfahren. So beanansprucht z. B. eine HDTV-Ausstrahlung unter MPEG2/H.262 ca. 25MBit/s, während sie unter MPEG4/H.264 nur noch ca. 6-8 MBit/s braucht.

DVB-S2 wird vor allem für neue Dienste wie IP-basierte Dienste oder HDTV-Übertragungen genutzt werden. DVB-S2 ermöglicht die Übertragung mehrerer unabhängiger Transportströme auf einem Transponder, was z.B. die parallele Übertragung eines TV-Programms in HDTV-Auflösung und eines weiteren im normalen Standard ermöglicht.

Derzeit (November 2005) senden nur Sat.1 und ProSieben diesen Standard über Satellit aus. PREMIERE plant im Dezember in diesem Format zu senden. DVB-S2 kann im Moment nur von sehr wenigen empfangen werden, da derzeit noch keine DVB-S2 fähigen Receiver und TV-Karten freiverkäuflich erhältlich sind.

Die Vorankündigung einer DVB-S2-Karte für den PC findet man bei KNC ONE