Beispielkonfiguration - Pundit Budget dxr3 ct

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Am Barebone wurden fast alle integrierten Komponenten abgeschaltet: das Frontpanel mit Kartenleser, USB, Firewire, Soundkarte und der parallele sowie serielle Port sind deaktiviert; nur die Onboard-NIC ist aktiv. Über diese ist der VDR mit meinen PC verbunden. Wartungsarbeiten und Konfiguration lassen sich so per SSH erledigen.
 
Am Barebone wurden fast alle integrierten Komponenten abgeschaltet: das Frontpanel mit Kartenleser, USB, Firewire, Soundkarte und der parallele sowie serielle Port sind deaktiviert; nur die Onboard-NIC ist aktiv. Über diese ist der VDR mit meinen PC verbunden. Wartungsarbeiten und Konfiguration lassen sich so per SSH erledigen.
  
Es empfiehlt sich, den TV-Ausgang des Pundit aktiviert zu lassen: falls aus irgendwelchen Gründen das BIOS-Setup aufgesucht werden muss, brauchen lediglich eine Tastatur angestöpselt und das Composite-Kabel auf den TV-Out gesteckt werden, um das BIOS-Setup auf dem Fernseher sehen zu können.
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Es empfiehlt sich, den TV-Ausgang des Pundit aktiviert zu lassen: falls aus irgendwelchen Gründen das BIOS-Setup aufgesucht werden muss, brauchen lediglich eine Tastatur angestöpselt und das Composite-Kabel auf den TV-Out gesteckt werden, um das BIOS-Setup auf dem Fernseher sehen zu können. Allerdings muss der TV-Out schon beim Einschalten des Pundit mit dem Fernseher verbunden sein, da er ansonsten deaktiv sein wird.
  
 
==Software==
 
==Software==

Version vom 2. Oktober 2006, 12:23 Uhr

Dieser Artikel beschreibt den Aufbau meines VDRs in Form einer Beispielkonfiguration für DVB-T.

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Das Ziel dieses Artikels ist, den Aufbau eines VDRs von vorn bis hinten darzustellen, um so Anfängern den Einstieg zu erleichtern. Aus diesem Grund habe ich auch viele Links gesetzt. Alle aufgetretenen Probleme werden dokumentiert und ihre Lösung (sofern gelungen) dargestellt.

Autor: Jan Heitkötter

Hardware

Sämtliche Hardware wurde bei einem bekannten Online-Auktionshaus gebraucht ersteigert.

Allgemeines

Als Grundlage dient ein Asus-Pundit-Barebone-System, das bei Kauf mit einem Intel Celeron (2 GHz) und 256 MB RAM ausgestattet war. Als weitere Hardware wurde verbaut:

  • Hauppauge Nova-T, alte Version (Budget-DVB-T-Karte)
  • MPEG2-Beschleunigerkarte für die Ausgabe (DXR3, No-Name-Nachbau der Sigma Hollywood)
  • NEC NR-2500A (DVD-Brenner)
  • 120 GiB HDD von Maxtor

Der CPU-Lüfter ist nicht unbedingt leise, was sich durch Tausch beheben lassen sollte. Da das Gerät bei mir in einer TV-Bank hinter Glas steht ist die Geräuschentwicklung nebensächlich. Allerdings ist auch die Wärmeentwicklung bei geschlossener Glastür beachtlich, jedoch nicht in einem Maß, das die Funktion beeinträchtigen könnte.

Asus Pundit Barebone-PC
Das Foto zeigt den Pundit, wie er in der TV-Bank steht (links zum Größenvergleich eine DVD-Hülle). Das schwarze Kabel, das rechts neben dem Gerät auf dem Boden liegt, ist der Infrarotempfänger der Nova-T. Die diversen Anschlüsse auf der Vorderseite des Geräts sind hinter einer Frontblende versteckt. Das DVD-Laufwerk steckt ebenfalls hinter einer Blende, die von der Schublade des Laufwerks automatisch geöffnet und geschlossen wird.

Die Nova-T und die DXR3-Karte passen so gerade eben in den Pundit; gerade die Nova-T muss etwas eingegeklemmt werden. Weder Karte, Gehäuse oder PCI-Riser werden dadurch verbogen, aber die Karte sitzt halt "stramm" in ihrem Slot.

Fernbedienung

Zunächst habe ich den Infrarot-Empfänger und die Fernbedienung der Nova-T verwendet, was jedoch nicht zu empfehlen ist, da die Fernbedienung der alten Nova-T lediglich über die Zifferntasten 0-9, Programm auf/ab, Lautstärkeregelung und eine Handvoll weiterer Tasten verfügt. Die wichtigen "Farbentasten" und ein Steuerkreuz dagegen fehlen und müssen auf andere Tasten "umgebogen" werden. Außerdem hat die Fernbedienung auch meinen Fernseher geschaltet, so dass ich dessen IR-Sensor verdecken musste, sobald ich den VDR steuern wollte.

Da mein Fernseher von Haus aus eine Multifunktions-Fernbedienung (Philips RC4330/01H) hat, steuere ich den VDR nun über LIRC und einen Homebrew-Infrarotempfänger am seriellen Port, was ganz famos funktioniert. Aufgrund eines Bugs in LIRC / udev unter Debian Stable sind jedoch zwei Workarounds notwendig, um LIRC in Betrieb zu nehmen:

  • udev legt beim Systemstart nicht alle benötigten Devicenodes unter /dev an. Workaround: aus /var/lib/dpkg/info/lirc.postinst den entsprechenden Codeschnipsel kopieren und als Initskript in den Startvorgang einbauen.
  • LIRC konfiguriert den IRQ des seriellen Ports etc. nur in modules.conf, was unter Kernel 2.6 nicht mehr verwendet wird, so dass lirc_serial diese Einstellungen nicht verwendet. Lösung: /etc/modprobe.d/lirc anlegen und die folgende Zeile einfügen (IRQ etc. bei Bedarf entsprechend ändern):
install lirc_serial /bin/setserial /dev/ttyS0 uart none && /sbin/modprobe --ignore-install lirc_serial irq=4 io=0x3f8

Konfiguration des Barebone

Am Barebone wurden fast alle integrierten Komponenten abgeschaltet: das Frontpanel mit Kartenleser, USB, Firewire, Soundkarte und der parallele sowie serielle Port sind deaktiviert; nur die Onboard-NIC ist aktiv. Über diese ist der VDR mit meinen PC verbunden. Wartungsarbeiten und Konfiguration lassen sich so per SSH erledigen.

Es empfiehlt sich, den TV-Ausgang des Pundit aktiviert zu lassen: falls aus irgendwelchen Gründen das BIOS-Setup aufgesucht werden muss, brauchen lediglich eine Tastatur angestöpselt und das Composite-Kabel auf den TV-Out gesteckt werden, um das BIOS-Setup auf dem Fernseher sehen zu können. Allerdings muss der TV-Out schon beim Einschalten des Pundit mit dem Fernseher verbunden sein, da er ansonsten deaktiv sein wird.

Software

Softwarequellen, Betriebssysteminstallation und -konfiguration

Das System wird momentan aus drei Quellen zusammengestellt:

  • Grundlage bietet Debian GNU/Linux 3.1.
  • Der Kernel sowie einige VDR-Pakete werden vom c't-VDR 4 genommen.
  • Weitere VDR-Pakete werden von e-tobi.net bezogen.
  • Mplayer, DeCSS und andere Nettigkeiten werden dem bekannten Repository von Christian Marillat entnommen.

Die Installation ist denkbar einfach. Zunächst wird ein gewöhnliches Debian Stable von CD-ROM installiert. Anschließend werden die zusätzlichen Paketquellen in die sources.list eingetragen und die restlichen Pakete installiert. Mittels apt-pinning wird dabei verhindert, dass Pakete aus verschiedenen Quellen miteinander kollidieren. Die sources.list und preferences sind weiter unten aufgeführt.

Ganz so glatt wie oben beschrieben lief die Installation natürlich nicht, da ich mich erst an die obige Zusammenstellung herantasten musste. Insbesondere das dxr3-plugin konnte ich erst mit e-tobis "experimental"-Paketen zur Mitarbeit bewegen.

Neben dem VDR sind auf dem System der sshd, ein NFS-Server und Chrony installiert. Da keine Tastatur an den Rechner angeschlossen ist erfolgt sämtliche Wartung über den SSH-Zugang. Die Einrichtung der Public-Key-Authentifizierung für SSH wird empfohlen, da dann die Eingabe eines Passworts entfallen kann. Durch NFS wird /var/lib/video.00 auf meinen normalen PC exportiert und gleichzeitig eine Datenpartition von diesem importiert. Sofern mein normaler PC eingeschaltet ist, stellt Chrony die Systemzeit des VDR nach der des PCs, der sich die Uhrzeit wiederum von freien Zeitservern aus dem Netz holt.

Installation und Konfiguration des VDR

Auf dem System sind der VDR und folgene Plugins installiert:

(u.v.m. Liste wird fortgesetzt)

sources.list

jan@vdr:~$ cat /etc/apt/sources.list
#deb file:///cdrom/ sarge main

deb cdrom:[Debian GNU/Linux 3.1 r0a _Sarge_ - Official i386 Binary-1 (20050607)]/ unstable contrib main

# offizielle Debian-Spiegel
deb ftp://ftp.de.debian.org/debian stable main contrib non-free
deb http://security.debian.org/ stable/updates main contrib

# mplayer, DeCSS usw.
deb http://www.debian-multimedia.org sarge main

# c't VDR 4
deb ftp://ftp.heise.de/pub/ct/projekte/vdr4/cd4/vdr/binary vdr/bigpatch/
deb ftp://ftp.heise.de/pub/ct/projekte/vdr4/cd4/vdr/binary base/
deb ftp://ftp.heise.de/pub/ct/projekte/vdr4/cd4/vdr/binary addons/
deb ftp://ftp.heise.de/pub/ct/projekte/vdr4/cd4/vdr/binary backports/

deb ftp://ftp.heise.de/pub/ct/projekte/vdr4/cd4/vdrdevel/binary vdr/multipatch/
deb ftp://ftp.heise.de/pub/ct/projekte/vdr4/cd4/vdrdevel/binary addons/

# experimentelle Pakete für c't VDR 4
deb http://www.heise.de/ct/ftp/projekte/vdr4 experimental/

# VDR von e-tobi.net
deb http://e-tobi.net/vdr-experimental sarge base backports addons vdr-multipatch

(Dass die Debian-Installations-CD als "unstable" in der sources.list auftaucht obwohl es sich um ein stabiles Release handelt, ist ein bekannter Bug.)

preferences

jan@vdr:~$ cat /etc/apt/preferences
Package: *
Pin: release o=Debian,a=stable
Pin-Priority: 600

Package: *
Pin: release o=ctvdr4
Pin-Priority: 1001

Package: *
Pin: release o=e-tobi.net
Pin-Priority: 1001

Fazit

Die Bildqualität von DVB-T saugt ganz gewaltig. Aber der Bastelspaß war's wert.

Links

  1. Homepage des c't-VDR-Projekts bei heise.de
  2. Homepage der Distribution Debian, die als Grundlage des c't-VDR dient
  3. Debian-Pakete für DeCSS, Mplayer usw. von Christian Marillat