Beispielkonfiguration - Scovery 250
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Aktuelle Version vom 28. März 2014, 16:26 Uhr
Siemens Scovery 250 bzw. 260 werden in sehr großer Stückzahl bei eBay angeboten. Die Geräte stammen oft aus Behörden (z.B. BfA), sind also im allgemeinen sehr zuverlässige Arbeitsrechner. Bei Preisen zwischen 10..50€ (je nach Ausstattung) ist dieser Barebone unschlagbar günstig. Ein wenig Handarbeit vorausgesetzt, kann man (mehr oder minder) leicht einen wohnzimmertauglichen VDR aufbauen.
Dieser Artikel entstand (hauptsächlich) durch die im VDR-Portal angeregte Diskussion Interessante VDR-Basis-Hardware.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] System
[Bearbeiten] Mainboard
Das Mainboard ist meist ein V66LT-2N, ein OEM-Modell von Acer (V66LT). Es basiert auf dem verbreiteten Intel BX Chipsatz, unterstützt Slot-1 Pentium II/III und verfügt Onboard über 10/100MBit Ethernet, VGA (ATI/Matrox), USB1.1, 1xRS232, 1xLPT und Crystal Audio Chip. Bei Siemens heißt das Board D1153-A100.
Weniger verbreitet ist das Mainboard mit der Bezeichnung V66LT-4, welches zum Teil in 260er Scoverys verbaut wurde. Es ähnelt dem VLT66-2N, hat jedoch einen ESS Audio Chip und benötigt ein anderes BIOS. Dieses Board heißt bei Siemens D1153-A200.
Neben diesen Mainboards gibt es noch ein sehr seltenes Board mit einem K6-2 und ALI Chipsatz.
[Bearbeiten] CPU
Die Geräte werden meist mit PII/400/FSB66 oder PIII/500/FSB100 geliefert. PIII läuft mit den letzten zwei BIOS Versionen von Siemens. Offiziell kann der verbaute Regler nur VCore >= 1,8 V. Alle bisherigen Tests scheinen aber zu bestätigen, dass alle PIII-VCore bis 1,3 V unterstützt werden.
Bisher getestete Pentium3-Versionen:
- PIII/450/512/100/2.0V SL35D (Katmai) - läuft (nur auf FSB100)
- PIII/450/512/100/2.0V SL37C (Katmai) - läuft (nur auf FSB100)
- PIII/450/512/100/2.0V SL364 (Katmai) - läuft (bios code mismatch, F1 weiter)
- PIII/500/FSB100/2.05V (Katmai) - läuft sowohl mit FSB100 als auch FSB66 (333 MHz)
- PIII/600E/256/100/1.65V SL43E (Coppermine) - läuft (nur auf FSB100)
- PIII/600EB/256/133/1.65V (Coppermine) - läuft nicht !
- PIII/667/256/133/1.65V (Coppermine) - läuft auf FSB100 (Microcode Update erforderlich!) - Madex Slot1 Adapter2.0 mit eigenem VRM
- PIII/700/FSB100/1.65V (Coppermine) - läuft nur auf FSB100
- Celeron S370/733/FSB66/1.70V (Coppermine) - läuft nicht !
- PIII/733/FSB133/1.65V (Coppermine) - läuft nicht !
- PIII/933/FSB133/1.70V (Coppermine) - läuft nicht !
- PIII/800/FSB100/1.65V S1 (Coppermine) - läuft (Microcode Update erforderlich!)
Die gegenwärtige Hypothese geht von einer Positivliste im BIOS aus, die bestimmte FSB und Core-Clock Verhältnisse überprüft. Beim Fehler bleibt das BIOS nach Ausgabe des Warnhinweises einfach stehen. Der maximale Multiplikator ist 7 (obwohl keine Schalterstellung verfügbar).
Nach dem Microcode-Update scheinen die Dip-Schalter für den Multiplikator überbrückt worden zu sein, denn offiziell gibt es keine 7x-Schalterstellung. Trotzdem läuft der 700er Coppermine auf 700 MHz, egal wie die Schalter konfiguriert sind.
Erklärungen zu den Schalterstellungen des Mainboards gibt es bei Acer [1].
[Bearbeiten] Microcode Update
Nach Wechsel der CPU von einem Katmai- auf ein Coppermine-Modell erscheint beim Booten ein Warnhinweis, dass kein passender Microcode vorliegt (dann F1 Drücken). Ein Update gibt es bei Acer [2]. Damit kann der Microcode aktualisiert werden. Die meisten Coppermine-Versionen sollten danach funktionieren.
Leider ist zum erstellen einer bootfähigen Diskette mit dem von Acer zur Verfügung gestellten Programm ein Windows 9x System erforderlich. Ganz ohne Windows kann ein Update nach dem Schema von http://www.gentoo-wiki.com/HOWTO_Create_a_DOS_boot_disk durchgeführt werden. Dafür folgende Befehle der Reihe nach im Verzeichnis, in dem die EXE-Datei liegt, ausführen:
unzip bucode10.exe -d bucode cd bucode rm COMMAND.COM *.BIN *.SYS *.LOG
Die übrigen Dateien im Verzeichnis "bucode" wie im Gentoo-Wiki beschrieben in das Floppy-Disk-Image einbauen. Nichtmal ein Diskettenlaufwerk ist nötig. Update von CD ist problemlos möglich. Der Updater meckert lediglich mehrfach eine fehlende Schreibberechtigung auf "A:" an, die immer fleißig mit "i" für "Ignore" übersprungen werden kann. Der Updater versucht hier seine LOG-Datei zu schreiben, was auf einer CD natürlich fehlschlägt.
[Bearbeiten] RAM
Offiziell kann das Board maximal mit 2*128MB SDRAM bestückt werden. Es gibt aber auch Erfolgsmeldungen mit 1*256MB (Infineon 32Mx64 PC133-333-520 CL3 - HYS64V32220QU-7-5-C2). Es gibt auch Berichte über Probleme mit bestimmten Speichermodulen. 256MB Module solten nach Meldungen im VDR Portal-Thread besondere Module mit der Speicherorganisation 16chipsx16Mx8 sein. Diese haben 16 Chips. 256MB Module mit nur 8 Chips laufen nicht. Die 256 MB Module müssen also beidseitig bestückt sein, dann kann mit 2 Modulen der RAM Speicher auch auf 512 MB erweitert werden. Es funktionieren auch original Speichermodule von IBM (Hynix). Hyundai 71V32635AT8-H 256 MB 32Mx64 PC133 SDRAM (3.0-3-3-6 @ 133 MHz) (2.0-2-2-5 @ 100 MHz). Damit sind 512MB möglich und das bringt eine Menge Geschwindigkeit!
[Bearbeiten] Power Management
Das Mainboard hat eine AT-Stromversorgung mit zusätzlicher Standbyfunktion, beherrscht also auch Soft-OFF. ACPI scheint gut implementiert zu sein. Eventuell sollte in der Kernel Append-Zeile "apm=off acpi=force" verwendet werden. Dies ist nicht notwending wenn ACPI im Kernel selektiert ist.
Man kann die Leistungsaufnahme um bis zu 15 W verringern, wenn das Modul "processor" nicht geladen wird. Mangels Unterstützung von Thermal Management und Lüftersteuerung sind alle Module außer "button" entbehrlich.
Bei Debian in der Datei /etc/default/acpid diese Zeile berarbeiten:
- alt:
MODULES="battery ac processor button fan thermal"
- neu:
MODULES="button"
Sollte dies nicht ausreichen und die Module von udev, hotplug, discover oder irgendeinem anderen Programm dennoch geladen werden, hilft es unter Umständen, eine Datei /etc/modprobe.d/blacklist mit folgenden zwei Zeilen zu erstellen:
alias thermal off alias processor off
Davor brauchte die Scovery ca. 42 W, danach (Reboot) ca. 27 W (Leerlauf, ohne DVB-Karte). Offensichtlich erhöht das Modul "processor" die Prozessorbelastung. Wer ACPI nicht als Modul verwendet, sollte bei der Kernelkonfiguration darauf achten, nur "button" zu selektieren.
Hinweis: Windows 2000 und später - ja, das läuft auch auf diesem System - schaltet die Scovery nicht automatisch ab. Dann im Bios den Power Management Mode (alles andere off)und unter Windows in den Energieoptionen das APM (Advanced Power Management) aktivieren. Der Ruhezustand funktioniert einwandfrei.
[Bearbeiten] Wake on LAN
Muss im BIOS-Setup eingeschaltet werden, dann war keine weitere Maßnahme mehr notwendig. Funktionierte auf Anhieb (Debian Sarge).
[Bearbeiten] BIOS
Je nach Boardvariante muß das richtige BIOS verwendet werden!
Das BIOS kann von Siemens heruntergeladen werden [3]. Dort einfach mit der ID suchen (steht auf dem Slotblechrahmen), oder bei "Full text search" folgendes eingeben:
- für V66LT-2N: D1153-A100
- für V66LT-4: D1153-A200
Auch bei Acer wird man fündig, wenn man das richtige Mainboard beachtet: ftp://ftp.support.acer-euro.com/desktop/mainboard/
Wie bei einigen Siemens Rechnern auch: ALT+F4 im BIOS drücken, um an erweiterte Menüs zu kommen.
[Bearbeiten] Ausschalten von Netboot
Da die Scoverys oft als Thinclient eingesetzt wurden (ohne Laufwerke), versucht das BIOS eventuell über das Netzwerk zu booten. Um dieses Verhalten zu unterbinden, aktiviert man im BIOS (Strg+Alt+Esc) die erweiterten Optionen (F8). Dann kann unter "Boot Options" der Netzwerkboot ("Boot from LANDesk Service Agent") deaktiviert werden.
Hinweis: der Netzwerkboot ist nicht immer PXE (Preboot_Execution_Environment) kompatibel.
[Bearbeiten] Handbuch
Das Handbuch gibt es bei Siemens als PDF-Dokument [4]. Auch bei Acer wird man fündig: ftp://ftp.support.acer-euro.com/desktop/mainboard/V66LT/manual.
[Bearbeiten] Hardware Monitor
Es ist der Chip Winbond Chip W83781D verbaut. Die Werte können mit mbmon ausgelesen werden. Unter 2000 funktioniert das mit Everest.
[Bearbeiten] Sonstiges
Man kann die Scovery ohne Tastatur und Bildschirm betreiben. Es kommt zwar kurz ein "Keyboard"-Fehler, aber dann bootet sie weiter.
[Bearbeiten] Gehäuse
Das Gehäuse hat in etwa Maße eines Videorekorder.
- Breite: ca. 30 cm
- Höhe: ca. 11 cm
- Tiefe: ca. 35 cm
Der Platz reicht für eine FF-DVB (oberer PCI-Slot), eine Budget-DVB (unterer PCI-Slot), eine Festplatte und ein CD/DVD Laufwerk (sollte die Tiefe von 22 cm nicht überschreiten).
Die Front hat ein dunkles Fenster, mit dahinterliegender Montagemöglichkeit für einen IR-Empfänger.
Einige der Scoverys sind wohl von Rauchern benutzt worden. Da hilft es, alles zu zerlegen und nichtelektronische Teile (Bleche, Front) mit Spülmittel zu baden. Danach gut abtrocknen (und Föhnen oder auf Heizung stellen). Die vielen Aufkleber sind etwas hartnäckiger. Zur Not hilft dann Spiritus, im Extremfall auch Nitroverdünnung. Nitroverdünnung ist aggressiv, insbesondere Kunststoffteile aber auch die Farbe kann dadurch angegriffen werden. Bei Reichelt gibt es ein Spray CRC Quickclean, das schont die Farbe.
Tipp zum Entfernen der Aufkleber: Insbesondere die transparenten Aufkleber auf dem Deckel hinten sind nur sehr schwer zu entfernen. Erst möglichst alles abziehen, dann mit Nitroverdünnung (CRC ist zu schwach) den Kleber entfernen. Dem Lack scheint dies nichts auszumachen. Aber man wird meist sowieso lackieren.
[Bearbeiten] Frontplatte
Häufig ist sie mit einen "Brandzeichen" (BFA Eigentum) verunziert. Hier hilft abschleifen und spachteln, dann lackieren. Den Knopf des Netzschalters, die Lichtleiter der Anzeigen und das transparente Fenster können leicht entfernt werden indem man mit dem Dremel o.ä. die aufgeschmolzenen Plastikbolzen vorsichtig entfernt. Dann mit dem Finger vorsichtig die Plastikteile lösen. Nach dem lackieren der Front wieder ankleben. Oder kurz mit dem Lötkolben den Rest des Plastikbolzens nochmals kurz anschmelzen.
Die untenstehenden Bilder zeigen die Front nach dem Spachteln und Lackieren. Hier wurde eine Einkomponenten-Spachtelmasse von Sikkens verwendet. Es empfiehlt sich insbesondere für größere Schichtdicken eine Zweikomponenten-Spachtelmasse zu verwenden. Nach dem Aushärten und Schleifen meist noch ein weiteres mal zu Spachteln. Es dürfen keine Riefen oder Dellen sichtbar sein. Nach dem Lackieren sind diese nämlich viel besser sichtbar!
Wenn die Oberfläche so weit in Ordnung ist, wird ein Haftgrund aufgesprüht. Dieser muß für Kunststoff geeignet sein, sonst könnte unter Umständen alles wieder abgehen.
Der Lack ist Geschmacksache, eine leichte Struktur verdeckt kleine Fehler. Hier wurde die Farbe "Spezial Perl-Effekt" von Belton verwendet. EAN 326 066, "cafe au lait". Gibts bei z.B. Toom oder Globus. Achtung, die Farbe kommt erheblich mehr Richtung Gold/Rot heraus als auf dem Deckel der Dose. Dies ist auf dem Bild leider nicht so zu erkennen.
Der Knopf des Netzschalters wurde mit einem Faserstift Edding 3000 schwarz angemalt. Ob das dauerhaft ist muß sich noch erweisen. Sieht aber gut aus.
Wenn der Schlitz der ID-Karte nicht benötigt wird, sollte man sich überlegen diesen auch mit Spachtelmasse zu schließen. Man sieht nämlich gut in den Schlitz hinein, aber es ist sehr schwierig dort zu lackieren. Beim Ansprühen kommt überhaupt keine Farbe hinein.
Die Laufwerksabdeckungen müssen natürlich separat lackiert werden. Erst nach dem Durchtrocknen des Lacks einsetzen.
[Bearbeiten] Rückwand
[Bearbeiten] Netzteil
Das Netzteil ist relativ klein und gibt maximal 79W ab. Ein Standard-ATX-Netzteil passt nicht ohne größere Modifikationen ins Gehäuse.
Die Lüfterregelung ist gut, man hört so gut wie nichts. Der Lüfter war bei 3 von 5 Scoverys defekt (steht). Dies scheint öfters vorzukommen.
Netzteillüfter ist ein Sunon KD1204PKS2. 40x40x20, 12V. Daten: 12V, 0,8W (0,9W), 6200RPM, 7,7CFM, 0,16Inch-H2O, 21dBA 40x40mm, 32mm Lochabstand, 20mm tief. Pollin: 320 222 zu 1,95 EUR. Reichelt hat ihn glaube ich auch.
Anfang Dezember 2006 habe ich dort neue Netzteile gefunden: http://stores.ebay.de/COMCURRENT-NOTEBOOKTEILE-SERVER einfach nach scovery suchen. Preis war 8,50 Euro + Versand. Heute hat der DHL das Paket gebracht. War originalverpackt, optisch gut, läuft einwandfrei.
[Bearbeiten] Festplatten
Bei mir läuft eine Samsung SV1614N (160GB) ohne Probleme mit Debian Sarge. Das BIOS erkennt glaube ich nur die ersten 131GB (dezimal), aber es bootet ohne Schwierigkeiten. Linux benutzt seinen eigenen Treiber, somit sind mit einem aktuellen Kernel keine Probleme zu erwarten. Auch DMA läuft.
hdparm -tT /dev/hda: Timing cached reads: 472 MB in 2.00 seconds = 235.99 MB/sec Timing buffered disk reads: 72 MB in 3.06 seconds = 23.50 MB/sec
Insbesondere mit montiertem CD/DVD Laufwerk, sollten sehr kurze Kabel verwendet werden, um Bauraum zu sparen. Es bietet sich an das kurze Ende handelsüblicher Kabel zu verwenden und den dritten Stecker abzuschneiden. Die Kabel solten dann prezise gefaltet verlegt werden, um Bauraum zu sparen und die Luftzufuhr zum Netzteil nicht zu behindern. Dabei sollte das Kabel gleich gegen moderne 80 polige Ausführung (Flachkabel , kein Rundkabel) ersetzt werden. Das ist sicherer und spart etwas Bauraum bei der Kabelverlegung, da 80 polige Kabel etwas flacher sind.
[Bearbeiten] Modifikationen
[Bearbeiten] Festplatten ruhig stellen
Viele Platten vibrieren ziemlich stark (Unwucht == billiger). Man kann die Platte elastisch aufhängen, damit kein Körperschall auf das PC-Gehäuse übertragen wird. Dies kann aber einen negativen Einfluss auf die Zugriffsgeschwindigkeit verursachen. Außerdem reicht oft der Platz nicht aus. Alternativ kann man ein schweres Gewicht in der Nähe der Platte montieren. Achtung: Kein Eisen wegen eventuellem Magnetfeld. Ein Kupfer- oder Zinkblock in der Form einer Festplatte ist sicher gut, aber wer kann das schon selbst anfertigen?
Eine alte defekte Festplatte gibt mit Blei ausgegossen ein hervorragendes Gewicht ab; ca. 2,1 kg (ja, Masse ich weiß..). Auch die Montage passt dann natürlich perfekt. Das Problem ist, woher das Blei nehmen? Wegen ROHS wird es in Zukunft kaum noch Blei zu kaufen geben.
Denkbare Beschaffungsquellen:
- Der örtliche Schützenverein
- Sanitär/Dachdeckerbetriebe (alte Bleirohre, Dachdeckerblei)
- Autowerkstätten/Reifenhändler (Auswuchtblei)
Wenn der 3 1/2" Schacht nicht benötigt wird, kann der für die Festplatte vorgesehenen Platz mit Gips oder Mörtel vollgegossen werden. Die Festplatte wird dann im 5 1/4" Schacht montiert. Bleistückchen oder ähnliches erhöhen das Gewicht, damit brummt nichts mehr.
[Bearbeiten] Kühlungs-Mods
Der Originallüfter im Netzteil ist nicht ausreichend für eine Anwendung als VDR. Es gibt hier sicher sehr viele verschiedene Lösungsansätze.
Bei Einsatz als VDR sollte man beachten, dass der Lüfter nicht den PCI Karten im Weg ist.
Auch kann der Platz für die untere PCI-Karte je nach Kühlkörper nicht ausreichen. Hier muss eventuell der Kühlkörper etwas modifiziert werden, z. B. Kühlrippen absägen oder fräsen. Bei einer DX3-Karte z. B. berührt der Kühlkörper bereits Bauteile auf der Platine! Das Ausmaß dürfte hier vom konkreten Kühlkörper abhängen.
[Bearbeiten] Top Lüfter
Für einen kleinen Fileserver (kein VDR) wurden die Bleche oberhalb der CPU mit der Laubsäge so bearbeitet, dass ein 92 mm Lüfter Platz hat. Dieser ersetzt den original CPU-Lüfter und läuft mit nur 5 V (praktisch unhörbar). In den Bildern ist nur ein 80 mm Lüfter montiert. Der Gehäusedeckel muss natürlich auch ein Loch bekommen.
Mittlerweile ist ein 92 mm Lüfter montiert. Er läuft mit 4,3 V (5 V mit einer 1N4004 Diode in Serie). Man muss mit dem Ohr wirklich auf 5 cm herangehen, um überhaupt etwas zu hören. Die CPU ist im Leerlauf so gut wie kalt. mbmon zeigt ca. 22°C an. Beim Kernel-Build pendelt sich die CPU-Temperatur bei etwa 37°C ein.
Der Lüfter ist vom Typ: ADDA AD0912MB-A76GL. Ihn gibt es bei Pollin (320177) um 1,65 €
Mit einer FF-Karte ist diese Lösung wahrscheinlich nicht kompatibel.
[Bearbeiten] Front Lüfter
Für einen VDR ist es günstiger durch die Frontplatte zu entlüften. Somit bleibt die volle Länge für eine FF-Karte erhalten. Die Frontplatte hat an der Unterseite einen 5 bis 10 mm breiten Schlitz durch den die Luft austreten kann.
Die Bauhöhe reicht genau für einen 80 mm Lüfer hochkant hinter der Frontplatte. Dazu muss der Blechwinkel für den Karten-Slot entfernt werden (einfach nieten ausbohren). Der Floppy-Slot muss verschlossen werden. Dazu genügt es, das EMC-Schirmblech, das den unbenutzten Schacht abdeck, links und rechts mit der Gehäusefront zu verlöten. Der Lüfter wird nach dem Ausschnitt der Öffnung mit Gumminippeln an der Frontplatte befestigt.
Das Floppy-Montageblech muss im Bereich des Lüfters ausgeschnitten werden. Dabei darauf achten, dass die beiden Laschen erhalten bleiben, mit denen sich dieses Montageblech in den Winkel der Frontplatte einhakt.
Ich habe zusätzlich links und rechts vom Lüfter "Luftleitbleche" aus dicker Kunststofffolie angeklebt, die die Luftführung zum CPU-Kühlkörper verbessern.
[Bearbeiten] Gehäuse
Um den Luftdurchsatz zu verbessern, sollte der Slotblendenrahmen Löcher bekommen. Natürlich geht das mit demontiertem Rahmen am Besten.
Tipp: Blindnietzangen für die Wiedermontage gibt es im Baumarkt.
[Bearbeiten] Netzteil
Modifikationen am Netzteil sollten nur von Personen in Angriff genommen werden die über ausreichende Sachkenntnis im Umgang mit lebensgefährlichen Spannungen verfügen!
Fehlerhafte Arbeiten können zu ernsthafter Gefährdung von Personen und Eigentum führen (Sicherheit geht nun mal vor Lautstärke).
Die Netzteilkühlung kann durch Vergrössern der Kühlflächen für Primär- und Sekundärkreis verbessert werden. Die Sekundärkühlung ist an das Netzteilgehäuse geschraubt. Hier kann alternativ eine große Kühlplatte aus 2mm Alublech verwendet werden. Diese liegt dann zwischen Netzteil und Deckel und verbessert die Wärmeabgabe des Netzteils, wodurch auch der Lüfter deutlich leiser wird.
Beim Primärkühlkörper ist auf ausreichenden Abstand zu allen umliegenden Bauteilen und zum Gehäusedeckel zu achten. Dabei auch auf die Bauteile unter dem Kühlkörper auf der Platine achten.
Der original Kühlkörper des Primärkreises ist übrigens aus Kupfer und verzinnt.
Man kann die "Gitterstruktur" am Netzteillüfter entfernen. Dies reduziert zum einen den Luftwiderstand als auch Strömungsgeräusche. Der Unterschied in der Geräuschkulisse war beim Testgerät sehr deutlich. Man kann dann allerdings mit dem kleinen Finger (Kinder!!) das drehende Lüfterrad erreichen. Spannungsführenede Teile sind zum Glück nicht zu erreichen. Eventuell kann man ein sehr dünnes Fliegengitter o.Ä. zwischen Netzteil und Montageblech einsetzen.
Die Bilder unten zeigen noch eine weitere Variante des Sekundärkühlkörpers. Hierbei muss nichts gebogen werden. Der T-förmige Kühlkörper besteht aus 4 mm starkem Aluminium. Er wird im eingebauten Zustand leicht vom CPU-Lüfter mit angeblasen (siehe "Top Lüfter").
Aufpassen, dass der nach unten stehende Teil nicht zu groß wird und auf die Batterie oder einen der Stecker drückt. Die Schrauben, mit denen der Originalkühlkörper mit dem Netzteilgehäuse verbunden ist, sind natürlich zu kurz. M3 Schrauben passen nicht unbedingt, vermutlich ist das Gegengewinde auf Zollbasis. Passende Schrauben fanden sich in einem Schraubensortiment von Pollin. Zur Not vorsichtig einschrauben, dass das Gewinde nicht zu sehr beschädigt wird (Achtung Späne!). Wegen der Späne ist das nachschneiden des Gewindes auch mit Vorsicht zu geniesen.
[Bearbeiten] Sonstiges
[Bearbeiten] AV Board
Trotz des beengten Bauraums passt auch ein AV Board in das Gehäuse. Dazu muss die Platine für die Soundanschlüsse entfallen. Bei Bild- und Tonausgabe über eine FF-DVB oder DRX3-Karte ist der Onboard-Sound aber entbehrlich. Ein Durchbruch für den SUB-D 25 Stecker des AV Boards ist bereits in der Rückwand vorhanden (wenn auch spiegelbildlich). Für weiter Durchbrüche sollte man vorsichtig vorgehen, da die Rückwand in diesem Bereich weiter vorgestanzte Durchbrüche aufweisst, die gerne ausbrechen. Da zwischen den Printplatten und dem Gehäuseteilen sehr wenig Abstand herrscht, sollte man das Gehäuse in diesem Bereich innen mit Folie isolieren.
[Bearbeiten] IR-Empfänger
[Bearbeiten] COM2
Hat jemand die Details zur Com2? Wird anscheinend für den Chipkarten-leser verwendet. Meine Boards haben keinen Stecker aufgelötet, aber das wäre ja keine Hindernis die COM2 für lirc zu verwenden. Ist nur 5V Pegel, aber das ist sogar besser für lirc. Ev. sind die Signale invertiert! Der Stecker ist CN3 (bei den RAM) für die S250 und CN28 für die S260 (mit K6).
Dort habe ich was gefunden: http://www.linux-hacker.net/cgi-bin/UltraBoard/UltraBoard.pl?Action=ShowPost&Board=scovery&Post=29&Idle=0&Sort=0&Order=1&Page=0&Session=
"This port seems to be configured to send TTL logic signals to a chip-card (smartdcard) reader. The RX/TX lines are high logic (+5V) while inactive. They transition to 0V when bits are being moved. This is inverted from RS232 and the wrong signal levels. A MAX232 could be used to invert and condition these signals so you could use a modem or such. On the other hand this port would be perfect for talking to a PIC1684, serial A/D, 4-line LCD, or other TTL serial device with no conditioning. The best use might be as a DSS emulator/programmer. The port will interface to the DSS plastic through a $2.50 socket and a $3.00 3.579MHZ oscillator with no PC bord required. Stick the socket and oscillator on a perfboard, hook up RX/TX and RTS plus the clock from the ocsillator and +5V/0V all available at CN26 on the Scovery. Mount it to the lugs behind the chipcard slot and viola, phoenix programmer! Run the SLE44 stuff from Comm1 and it would make a neatly packaged DSS H-card emulator. -bruce"
Und auch dort, aber das ist Polnisch: http://www.elektroda.pl/rtvforum/topic406781-60.html
Dort gibt es einen Hinweis auf einen nicht bestückten Stecker für IRDA und ev. USB (mit Bild). Der Platz ist dicht bei den USB Steckern und PCI.
Dort ist die Belegung des linken nicht bestückten Steckers (USB). http://www.elektroda.pl/rtvforum/topic406781-90.html
Sieht aus wie alle internen USB Stecker.
[Bearbeiten] Probleme
[Bearbeiten] DVB-Karten
Leider funktionieren nicht alle DVB-Karten in der Scovery. Um sicher zu gehen sollte man altbewährte Karten für dieses System wählen. Gerade neuere Karten scheinen nicht immer zu funktionieren.
[Bearbeiten] normale V1.5/1.6 FF DVB-S
Eine ganz "normale" DVB-S-PCI-Karte Version 1.6 full-featured läuft im oberen Slot (m)eines Scovery 260 völlig problemlos. Eine 1.5 full-featured von TT läuft bei mir ebenfalls im oberen Slot eines Scovery 250 auch problemlos.
[Bearbeiten] Nova "low profile" Variante (Nova-S SE model 135 / TT S1400)
Allem Anschein nach wird dieses Modell der Nova vom System nicht erkannt/unterstützt (weder unter Linux mit lspci, noch unter Windows). Das Problem scheint die Riser-Card zu sein, denn in einem anderen MSI-Mainboard mit exakt dem gleichem Chipsatz funktioniert sie.
Die "low profile" Variante der Nova (z.B. die Hauppauge Nova-S SE model 135 und baugleiche Modelle, wie die TT-Budget S1400) wäre wegen ihrer geringen Ausmaße die ideale Wahl für den unteren PCI-Slot der Scovery. Diese Budget-Karte ist nicht nur schmal sondern auch extrem kurz. Sie ragt nicht wie andere "low profile" Varianten (z.B. Twinhan oder Avermedia) über den PCI-Slot hinaus und ist somit dem unter Umständen großen CPU-Kühlkörper nicht im Weg.
Es wurde mit dem Mainboard ACER V66LT-2N getestet.
Auf dem linken Bild sieht man es deutlich: Die kleine Nova SE (Special Edition) ist im Gegensatz zur Karte im rechten Bild nicht länger als der PCI-Slot.
Ich habe mir auf Fotos weitere "low profile" Karten angesehen und keine mit dieser so kurzen Bauform gefunden. Außer der Nova habe ich keine andere "low profile" Variante getestet. Das Bild der Avermedia soll nur als Vergleich dienen.
[Bearbeiten] TT S2300 / Nexus-S rev. 2.3
Laut Aussage einiger Benutzer des VDR-Portals, wird diese Revision der Fullfeatured-Karten von der Scovery ebenfalls nicht erkannt/unterstützt.
[Bearbeiten] Avermedia AVERTV DVB-T 771 PCI (unterer PCI-Slot)
Zum Einbau der AVERTV 771 in den unteren PCI Slot der Scovery 250 muss der CPU Lüfter leicht versetzt werden und die beiden grünen Elkos der AVERTV auf die andere Seite der Platine umgelötet werden. Beim Umlöten der Elkos muss deren Polarität beachtet werden. Wie bereits unter "Netzteil" erwähnt funktionierte bei mir die Kombination aus Fujitsu Siemens DVB-C FF und AVERTV 771 DVB-T nur mit einem stärkeren 250W Netzteil. Mit dem original Netzteil lief die AVERTV sehr instabil.
[Bearbeiten] Skystar 2
Diese Karte passt gerade mal so von den mechanischen Maßen (Achtung CPU Kühler!). Aber sie läuft wie geschmiert.
[Bearbeiten] DVB-T Terratec Cinergy 1200
Neuere Versionen (z.B.: 2.0) läuft nicht. Die Karte wird nicht erkannt.
[Bearbeiten] Netzteil / Stromzufuhr
Die Stromzufuhr des Netzteils kann unter Umständen nicht ausreichen. So berichtet ein Forumsmitglied des VDR-Portals (Trucki) im Scovery-Thread , dass er wegen seiner DVB-Karten (AVERTV 771 + FUSI DVB-C) ein normales ATX-Netzteil (250W) in seiner Scovery verbauen musste. Wie man sich vorstellen kann, ist dies wegen des beengten Bauraums ein heikles Unterfangen, aber scheinbar kein unlösbares Problem.
Das original Netzteil ist einem ATX Netzteil sehr ähnlich. Es hat lediglich andere Stecker und die 3,3V Stromversorgung ist nicht vorhanden. Die Pinbelegung des AT Steckers des original Netzteils ist: ROT: +5V, WEIß: -5V, Schwarz: 0V, Blau: -12V, Gelb: +12V, Orange: +5V Power Good. Der kleine 3-polige Stecker hat folgende Pinbelegung: Schwarz: 0V, WEIß: PowerON, ROT: +5V Standby.
Ein anderer Aspekt unter dem Titel Netzteil ist, dass das Gerät (hier ein Scovery 260) trotz abgeschaltetem Netzschalter (am Netzteil) permanent 5 W verbraucht.
Bei meinem 250er ist der Verbrauch 6 W wenn per Taster abgeschaltet und 0W wenn der mechanische Schalter hinten auf '0' steht.
[Bearbeiten] Beispielsysteme
[Bearbeiten] Ähnliche Systeme
IBM Aptiva 2134/J3A
Scheint das gleiche Mainboard zu haben, hat aber ein größeres Netzteil (Standard??)
http://www.geocities.jp/nmzdrysk/agz/pchb/hb66031222.htm