YaVDR/Hardware
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HD-fähiger Fernseher oder Display mit Digitaleingang (HDMI/DVI)
Obwohl die VDR-Software schon von Anfang an für das Empfangen, Aufzeichnen und Wiedergeben von Digital-TV über DVB-Geräte konzipiert war und auch meist so eingesetzt worden ist (Ausnahme: Analog-TV-User), versorgen ältere VDR-Distributionen den angeschlossenenen Fernseher traditionellerweise mit Bild und Ton auf analogem Wege. Dies geschieht entweder
- über den Ausgang einer Full-featured-DVB-Karte, an der direkt ein Antennenkabel angeschlossen wird, oder
- über den VGA-Ausgang der Grafikkarte (VGA2SCART), wenn ein Budget-Only System ohne Full-featured-DVB-Karte betrieben werden soll.
Im Gegensatz dazu ist yaVDR von Anfang an für den Betrieb an Fernsehern mir FullHD- oder HDReady-Panel entwickelt worden und sieht die digitale Ansteuerung des TVs über HDMI (oder ggf. DVI) als Standardweg an. Nur so kann HDTV-Material mitsamt Ton auch verlustfrei in einem Kabel an den Fernseher weitergereicht werden kann.
Da DVB-Karten mit HDMI-Ausgang zum aktuellen Zeitpunkt rar sind (siehe DVB-S2_full-featured-Karten), konzentriert sich yaVDR auf die Ausgabe des Bildes und Tons über HDMI-Ausgänge bestimmter neuerer Grafikkarten oder Onboard-GPUs. Deshalb ist auch die Darstellung von Mediacenter-Applikationen wie XBMC oder anderen Applikationen problemlos möglich (Beispiele hierfür findet man in den sogenannten yaVDR-Addons).
Bei Verwendung von klassischen Röhrenfernsehern würde es zu Darstellungsproblemen mit dem VDR-OSD kommen, da yaVDR per Voreinstellung auf OSD-Skins wie Anthra oder PearlHD setzt, die auf HD-Auflösungen optimiert sind. Manche Nutzer haben trotzdem yaVDR in Eigenarbeit so konfiguriert, dass sie auch einen Röhrenfernseher über VGA2SCART ansteuern können.
Um den Fernseher per HDMI anzusteuern, muss natürlich auch das Mainboard oder die Grafikkarte über einen HDMI- (oder ggf. DVI-)Ausgang verfügen.
Grafikkarte/Onboard-Grafik: Nvidia mit VDPAU
yaVDR ist auf den Betrieb mit neueren Nvidia Grafikchipsätzen optimiert, welche beim Abspielen von HD-Inhalten die CPU sehr stark entlasten können, indem die GPU der CPU hier die Arbeit abnimmt. Damit sind VDR-HTPCs realisierbar, die auf eine starke CPU verzichten können und weniger Strom verbrauchen.
Unter Linux bietet der Closed-Source Grafiktreiber von Nvidia Unterstützung für dieses GPU-basierte Rendering von HD-Inhalten, welches über die VDPAU-Schnittstelle angesprochen werden kann. Deshalb muss bei der Kaufentscheidung für Nvidia-Produkte darauf geachtet werden, ob die betreffende Grafiklösung VDPAU unterstützt. Als Hilfestellung gibt es hier im Wiki Übersichten von
- VDPAU-Mainboards, wo der Grafikchipsatz schon auf dem Mainboard eingebaut ist, und auch von
- VDPAU-Grafikkarten, die über einen PCI-Express-Slot in ein Mainboard eingesetzt werden können.
Je nach Geschmack ist außerdem ein Atom-basierter-Barebone oder ein fertiger Atom-Nettop eine Möglichkeit, an eine VDPAU-fähige VDR-Hardwarebasis zu kommen, wenn innen schon ein Nvidia-GPU (z. B. ION) enthalten ist.
Die Grafiklösung sollte einen HDMI-Ausgang mitbringen oder zumindest einen DVI-Ausgang. HDMI macht die Übertragung von digitalem Bild und digitalem Ton innerhalb eines Kabels sehr benutzerfreundlich.
In yaVDR ist nur der closed-source Nvidia-Grafiktreiber vorinstalliert. Der Einsatz von Grafikkarten oder GPUs anderer Hersteller (Intel, ATI) ist derzeit nicht vorgesehen. Der Nutzer muss die daraus resultierenden Probleme selbst lösen. Hierzu gehört das Nachinstallieren der passenden Ubuntu-Treiberpakete.
DVB-Hardware
- Es ist sehr wichtig, vor dem Kauf von DVB-Hardware zu recherchieren, ob für die auserkorenen Geräte auch stabile Linux-Treiber existieren. Mit DVB-Hardware ist eines oder mehrere der folgenden Geräte gemeint (Anmerkung für amerikanische User: implizit sind auch ATSC Geräte gemeint):
- Der klassische Weg: Die über den PCI-Bus oder (neuerdings auch) den PCI-Express angebundene DVB-Karte
- USB-DVB-Hardware: Externe DVB-C Geräte, Externe DVB-T Geräte
- Über das Netzwerk angebundene Hardware (z. B. HDHomeRun)
- Auch, wenn der VDR mit nur einem DVB-Tuner auskommt, entfaltet er seine Stärken erst, wenn mehrere Tuner im Einsatz sind. Bei nur einem Tuner kommt es zu folgenden Einschränkungen:
- Wird ein Fernsehkanal aufgezeichnet, kann man währenddessen keinen beliebigen anderen Fernsehkanal sehen, sondern ist limitiert auf die Kanäle, die auf dem gleichen Transponder liegen. Die gleiche Einschränkung gilt für das Streamen von Fernsehprogrammen an VDR-Clients in anderen Zimmern, oder auch für das yaVDR Picture-In-Picture-Addon.
- Darüber hinaus wird dem VDR das Aktualisieren von EPG-Daten der Fernsehsender erschwert: Da der VDR im Standardfall die EPG-Daten über das Scannen verschiedener Transponder mittels DVB-Tuner bezieht, kann er bei nur einem verfügbaren Tuner keine EPG-Daten auffrischen, solange mit diesem Tuner Live-TV geschaut wird oder eine Aufnahme läuft.
- HD-Fähigkeit:
- Bei DVB-C-Budget-Geräten ist die HDTV-Fähigkeit oft schon gegeben, auch wenn die Geräte schon älter sind. Es muss oft kein Neugerät gekauft werden, solange QAM256 von dem Gerät unterstützt wird.
- Bei Satellitenempfang ist der Kauf von DVB-S2-Geräten Voraussetzung für HDTV-Kanäle. Mit älteren DVB-S-Geräten kann man derzeit noch einige wenige HDTV-Kanäle empfangen, solange deren Transponder nicht in DVB-S2 moduliert sind. (Dies gilt derzeit beispielsweise für den Kanal EinsFestivalHD.)
- Im öffentlichen deutschen DVB-T-Netz werden heute keinerlei HD-Kanäle zum Empfang angeboten.
CPU
Eine sehr schnelle CPU braucht man eigentlich nur dann, wenn
- der Rechenaufwand für das Abspielen von HD-Filmen oder HD-Material nicht an die GPU delegiert werden kann (VDPAU).
- auf dem Rechner regelmäßig ein Umwandeln von Mediendateien in andere Formate (Transkodieren) stattfinden soll.
- andere CPU-intensive Software genutzt werden soll.
Für Standard-Situationen wie den PVR-Betrieb mit mehreren DVB-Tunern reicht eine Intel-Atom-CPU, wenn ihr eine VDPAU-fähige Nvidia-GPU zur Seite steht.
Sonstige Hardware
Ansonsten können die Hardware-Voraussetzungen je nach Anwendungsgebiet sehr unterschiedlich sein.