Sat-Kabel
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Einführung
Die Wahl eines Satellitenkabels sollte gut überlegt sein, das Kabel entscheidet mit über Stabilität der Funktion und Schlechtwetterreserve des VDR. Im Übrigen gilt alles hier gesagte ebenso für Antennenkabel, welches für DVB-C oder DVB-T verwendet wird.
- Welches Kabel nehme ich?
- Was ist Schirmdämpfung?
- Was ist Dämpfung?
Muss ich darauf achten? Da vielfach zu hören ist, dass dem Kabel keine so große Bedeutung zugemessen werden muss, bzw. auch Unklarheiten bestehen, worauf beim Kabelkauf zu achten ist, hier der Versuch der Klärung.
Im Detail
Welches Kabel nehme ich? Das für meine Ansprüche beste zum besten Preis, ganz klar. Zu berücksichtigen sind die Werte für Schirmdämpfung und Dämpfung pro Längeneinheit.
Zur Schirmungsdämpfung
Laienhaft formuliert ist die Schirmdämpfung die Fähigkeit des Kabels (genauer das Metallgeflecht und Aluminiumfolie um den Innenleiter herum) zu übertragende Signale gegen elektromagnetische Störfelder zu schützen. Eine höhere Schirmsdämpfung ist also grundsätzlich zu befürworten. Besonders in Zeiten von DECT-Mobiltelefonen, die im Gigahertzbereich auf gerade den Frequenzen senden, über die auch beliebte Sender übertragen werden (Beispiel: DSF, Tele 5), sollte darauf geachtet werden, dass Störungen so gering wie möglich gehalten werden. Hinweis: Auch wer kein DECT-Telefon hat, hat meist Nachbarn! Das Kabel sollte als 'digital tauglich' deklariert sein, was mit einer Schirmung von um die 90 dB einhergehen dürfte. Auch hier gilt sicher: Je größer, desto besser. Das geht meist einher mit Kabeldurchmessern von 7 oder mehr Millimetern (beim Steckerkauf beachten) und einem Innenleiter von mehr als einem Millimeter. Das Mögliche ist im Moment wohl eine Schirmung von >120 dB. Ob das Sein muss, mag jeder für sich selbst entscheiden. Die Preisunterschiede sind allerdings nicht allzu groß.
Nicht allein die Schirmungsdämpfung des Kabels allein entscheidet über die tatsächlich erreichte Störsicherheit. Von entscheidender Bedeutung ist zusätzlich die Verlegung des Kabels mit Abstand zu potentiellen Störquellen (DECT-Telefone und deren Basisstation), eine Beachtung der Mindestbiegeradien des Kabels und - besonders wichtig - die exakte Montage der Stecker/Kupplungen. Hierbei sind nicht umsonst millimetergenaue Angaben zum Absetzen des Kabels angegeben. Weiterhin ist darauf zu achten, dass nicht einzelne Äderchen des Masseschirmes weggeschnitten werden, keinen Massekontakt haben oder gar Kurzschlüsse bilden. Das Problem mit den DECT-Telefonen kann unter Umständen durch einen Verstärker dicht an der Signalquelle (Satellitenschüssel, bei Switch im LNB) gemindert werden. Das Signal wird dann verstärkt übertragen, so dass der Störsignalabstand der nachfolgenden Leitung verbessert wird.
Zur Dämpfung des Kabels
Genauso wichtig ist Dämpfung des Kabels. Die Dämpfung des Signals hängt von folgenden Punkten ab:
- der Kabelsorte, jede Kabelsorte hat eine frequenzabhängige Dämpfung pro Längeneinheit
- Fehlanpassungen (falscher Wellenwiderstand, Stoßstellen an Steckern, Knicke im Kabel)
- Anzahl und Art der Stecker/Kupplungen im Signalweg
- Länge des Kabels
Je geringer die Dämpfung der gesamten Kabelstrecke ist desto besser. Dabei sagt der Wert der Dämpfung aus, wie viel von einem Signal bei festgelegten Bedingungen (20 Grad Celsius, 100 Meter) bei welcher Frequenz noch am anderen Ende übrigbleibt. Interessant ist hier, von allen angegebenen Werten, der bei 2050 MHz, da in diesem Bereich die für uns wichtigen Signale übertragen werden. Ein guter Wert der Kabeldämpfung liegt bei < 30 dB / 100 m Dämpfung. Hier gibt es viele Kabel, die deutlich weniger vom ursprünglichen Signal durchlassen. Und wie bei der dB-Angabe üblich, ist eine um 10 dB höhere Dämpfung eine (messbare) Verringerung der verfügbaren Signalleistung um das Zehnfache! Das heißt, eine Steigerung von 30 dB auf 40 dB bedeutet nicht einen Verlust von 25 % mehr, sondern bei einer angenommenen Kabellänge von 25 m einen Verlust 25 m * (40 dB - 30 dB) / 100 m = 2,5 dB, was etwa einem Verlust von 44 % des Signals entspricht.
Ein gutes Kabel hat also eine gute Schirmdämpfung (um die 90 dB, besser mehr), eine geringe Signaldämpfung (um die 30 dB / 100 m) und einen guten Preis (ca. 40 Euro für 100 m).
F-Stecker Montage
Satellitenkabel wird mit sogenannten F-Steckern angeschlossen. Die F-Stecker müssen unbedingt zum verwendeten Kabeltyp passen. Deren Montage hat absolut präzise zu erfolgen, um optimalen und störungsfreien Empfang zu ermöglichen.
- Schritt 1, 6 mm bis zum Innenleiter absetzen
Mit einem scharfen Messer werden in 6 mm Abstand (messen, nicht schätzen!) vom Kabelende Kunststoffummantelung, Schirm und Dielektrikum bis auf den Innenleiter des Kabels sauber durchtrennt und entfernt. Der Innenleiter darf nicht eingeschnitten werden.
- Schritt 2, Entfernen der Kunststoffummantelung 8 mm weit
Die äußere Kunststoffummantelung wird 8 mm weit entfernt, dabei dürfen keine der dünnen Masseschirmäderchen beschädigt werden. Es wird nur die Isolierung entfernt, kein Umklappen der Masseäderchen oder der Folie! Die Abschirmung soll später flächig in der konischen Innenseite des F-Steckers anliegen.
Anmerkung der Redaktion: Lustigerweise wird gerade in der unten verlinkten Anleitung ausdrücklich gesagt, dass man die Schirmungsfolie und das Drahtgeflecht DOCH umklappen soll! (Genauso wie ich und ein befreundeter Fernsehtechniker es machen!)
- Aufdrehen des F-Steckers
Wenn alles richtig gemacht wurde, soll die Abschirmung nicht vom Gewinde beschädigt werden können und nach vollständigem Aufdrehen des Steckers flächig innen anliegen. Normalerweise soll die innere weiße Isolierung zwischen Innenleiter und Abschirmung im Stecker ca. 0,5 mm weit sichtbar sein.