Arch-Linux

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Allgemein

Arch Linux ist eine flexible und minimalistische Distribution für jeden erdenklichen Einsatzzweck. Ein einfaches Grundsystem kann nach den Bedürfnissen des jeweiligen Nutzers nahezu beliebig erweitert und angepasst werden.

Arch Linux ist eine Rolling Release Distribution. Das bedeutet, dass die Entwicklung nie für einen neuen Relese eingefroren wird. Stattdessen werden immer die aktuellsten Pakete in eines der drei stabilen Repositories, Core, Extra und Community eingepflegt. Bei kritischen Pakete, wie Kernel oder anderen systemnahen Pakete werden vor der allgemeinen Veröffentlichung im Testing-Repository getestet. Als Installationsmedium wird jeden Monat ein aktueller Snapshot generiert, der dann das aktuelle Grundsystem als Live-System widerspiegelt.

Die Arch Linux Repositories enthalten eine große Anzahl an Paketen, die direkt von den Erfahrenen Distributoren, oder im Falle des Community Repositories, von fähigen Leuten direkt aus der Community (sogenannte Trusted Users) gepflegt werden. Außerdem gibt es noch das AUR in dem andere Nutzer Buildskripte (PKGBUILDs) von Paketen, die noch nicht in den Repositories sind, zu Verfügung stellen. Dort kann allerdings jeder hochladen! Dementsprechend schlecht ist die Qualität vieler PKGBUILDs.

Vorkompilierte Pakete werden derzeit für die i686- und x86_64-Architekturen bereitgestellt, das ABS (Arch Build System) ermöglichen zudem den schnellen Eigenbau von Paketen.

Für die Paketverwaltung ist Pacman zuständig.

Vorteile

+ Das Grundsystem ist innerhalb weniger Minuten installiert
+ sehr aktuelle Pakete duch das Rolling Release System
+ sehr einfach aktuell zu halten (via: pacman -Syu )
+ schneller Start
+ optimiert für i686 und x86_64
+ Lernfaktor hoch
+ alles funktioniert nach dem KISS Prinzip (Keep it simple,stupid)

Nachteile

- Die Gesamtinstallation (inkl. VDR) macht Arbeit
- Die Benutzung setzt Lernbereitschaft voraus

Installation des Arch Linux

Zuerst das ISO

Das Archlinux ISO wird monatlich generiert und kann hier heruntergeladen werden. Alternativ kann man auch von einem USB-Stick installieren, wie man das ISO auf einen USB-Stick bekommt wird hier beschrieben.


Nun die Installation

Nachdem das Livesystem gebootet ist, landet man direkt in der Shell zsh (Im installierten System läuft Bash), für die Installation ist das aber kein Problem.

Als erstes sollte man das Tastaturlayout auf Deutsch ändern

# loadkeys de

Zum Partitionieren stehen drei Tools zu Verfügung. Am meisten zu empfehlen ist gdisk

# gdisk /dev/sda

Als erstes legt man eine 512MB große Partition an, die später für Grub-Bios oder für das UEFI verwendet wird. Auf Bios-Systemen muss diese Partition den Typ ef02 bekommen, auf UEFI-Systemen ef00 Danach folgt eine 10GB große Root-Partition (/), die für ein reines VDR-System mehr als ausreichend ist. Der restliche noch vorhandene Speicherplatz kann dann als Video-Partition genutzt werden.

Danach die neu erstellten Partitionen formatieren...

# mkfs.ext4 /dev/sda2
# mkfs.ext4 /dev/sda3

Nur auf UEFI-Systemen

# mkfs.vfat -F32 /dev/sda1

... und einhängen

# mount /dev/sda2 /mnt
# mkdir -p /mnt/srv/vdr/video
# mount /dev/sda3 /mnt/srv/vdr/video

Nur auf UEFI-Systemen

# mkdir /mnt/boot
# mount /dev/sda1 /mnt/boot

Die eigentliche Installation läuft über pacstrap

# pacstrap /mnt base grub-bios

bzw.

# pacstrap /mnt base grub efibootmgr

für UEFI-Systeme

Womit das Grundsystem installiert ist

Kommen wir nun zu den Einstellungen

fstab generieren

# genfstab -p /mnt >> /mnt/etc/fstab

Ins neue System wechseln

# arch-chroot /mnt

Hostnamen setzen

# echo vdr01 > /etc/hostname

Zeitzone festlegen

# ln -s /usr/share/zoneinfo/Europe/Berlin /etc/localtime
# nano /etc/locale.gen

Von 'de_DE.UTF-8' das Kommentarzeichen entfernen

Sprachen generieren

# locale-gen

Systemsprache setzen

# echo 'LANG=de_DE.UTF-8' > /etc/locale.conf

Tastaturlayout dauerhaft auf Deutsch stellen.

# echo 'KEYMAP=de' > /etc/vconsole.conf

Netzwerk aktivieren

systemctl enable dhcpcd

Genauere Erklärung

Zum Netzwerk ist noch zu sagen, dass die meisten VDR-Plugins keine Freunde von IPv6 sind. Um Probleme zu vermeiden sollte man IPv6 global abschalten

# nano /etc/default/grub

Bei "GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT" hinter "quiet" "ipv6.disable=1" Damit es dann so aussieht

GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT="quiet ipv6.disable=1"

Grub installieren und automatisch konfigurieren

# grub-install /dev/sda
# grub-mkconfig -o /boot/grub/grub.cfg

Root-Passwort setzen

# passwd

Aus dem chroot flüchten

# exit

Festplatten aushängen

# umount /dev/sda1
# umount /dev/sda2

Und das System booten

# reboot