Zen2vdr

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Inhaltsverzeichnis

Über zentoo / zen2vdr

Entwicklung

zen2vdr benötigt in der Minimal-Version weniger als 20 MB ist wahrscheinlich die kleinste und modularste VDR-Distribution.

zen2vdr wurde speziell für die Nutzung des VDR in Settop-Boxen entwickelt. Da Settop-Boxen wie die Samsung SMT-7020S, T-Online S100 oder Bose Zenega nur über wenig eigenen Speicher verfügen, ist die optimale Nutzung des verfügbaren Speicherplatz oberstes Entwicklungsziel. Im Basissystem sind deshalb nur die Funktionen integriert, die für den Betrieb eines VDR zwingend erforderlich sind.

Entwickler des Systems ist giga_san, der auch schon Zenslack entwickelt hat. Die dynamischen Plugins und Features wurden größtenteils von smt7020s angepasst.

Basissystem und Besonderheiten

Das Basissystem ist zentoo (The art of Zen meets gentoo) mit folgende Merkmalen:

  • gentoo basiert
  • busybox-init
  • squasfs / komprimierte Dateien
  • nur 18 - 25MB groß (je nach Funktionsumfang)

Der VDR auf zentoo-Basis heißt zentoo-vdr (kurz: zen2vdr) mit folgenden Merkmalen:

  • läuft direkt vom DOM (ausschließlich auf der SMT-7020S)
  • erweiterbar durch USB-Medien (Stick oder Platte)
  • Auflösung 720 x 576 Punkte
  • updatefähig über Internet
  • vdr-1.6.0 mit xineliboutput- und admin-plugin

Das Basissystem lässt sich über dynamisch ladbare Plugins wie und Features bedarfsorientiert erweitern. Daher lassen sich spezielle VDR-System-Pakete schnüren wie:

  • diskless standalone VDR
  • VDR streaming Client/Server
  • VDR mit USB-Aufnahmemedium

Historie und Downloads

  • Die erste Beta-Version von zen2vdr wurde auf dem VDR-Camp 2008 vorgestellt.
  • Das jeweils letzte DOM-Image (Basis-Testsystem) kann über zen2vdr heruntergeladen werden.
  • Dynamische Plugins und Features sind noch nicht öffentlich verfügbar !!!

Installation und Updates

Ein-/Ausbauen des DOM

Bei einer originalen Samsung ist ein DOM (im Bild oben links) mit Windows-Software eingebaut. Dieses DOM muss ausgebaut und gegen ein mit zen2vdr bespieltes DOM ausgetauscht werden.

Dazu werden die 3 Schrauben auf der Rückseite der Samsung entfernt und der Deckel abgehoben. Die schwarze Plastikklammer über dem DOM wird mit einem spitzen Schraubenzieher oder Stift nach außen gehebelt und entfernt. Dann kann das DOM vorsichtig aus dem IDE-Stecker gezogen werden.

Der Einbau des mit zen2vdr bespielten DOM´s erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.

zen2vdr auf DOM aufspielen

Der originale DOM kann in der Samsung nicht direkt mit zen2vdr beschrieben werden. Dies muss entweder in einem Standard-PC oder einen USB/IDE-Adapter erfolgen.

Das ausgebaute DOM ist in einen IDE-Port des PCs oder USB-Adapters einzustecken und mit 5V Strom zu versorgen. Bitte auf korrekte Polarität achten (siehe:DOM-Stromversorgung).

Das jeweils letzte DOM-Image (Basis-Testsystem) kann über zen2vdr heruntergeladen werden und muss auf das DOM geschrieben werden über:

bunzip2 zen2vdr.img.bz2 
dd if=zen2vdr.img of=/dev/[DOM] bs=512

[DOM] steht für das Device, über das das DOM beschrieben wird, z.B. sda (bei USB-Stick), hda (am. 1. IDE-Port) usw.

zen2vdr-Update über Internet

1. Autoupdate

Zen2vdr bietet ein Autoupdate an. Bei aktiviertem Autoupdate wird beim weichen Herunterfahren (kurzes Drücken der Power-Taste am Gerät) überprüft, ob eine neue Version im Internet verfügbar ist. Das Autoupdate aktualisiert nur den ROM-Teil von zenvdr d. h. das Basissystem . Alle Einstellungen oder Dateien auf der 1. Partition bleiben erhalten.

Das Autoupdate Autoupdate wird über das admin-Plugin ein- bzw. ausgeschaltet:

Menü
Einstellungen
Plugins
admin
Erweiterte System Einstellungen
Autoupdate (Ja / Nein)

2. Manuelles Update

In zen2vdr gibt es 2 Scripte, um ein Update manuell zu starten. Dazu logt man sich über eine Tastatur oder per SSH in zen2vdr ein und wählt eine der folgenden Alternativen:

ROM-Update: Nur der ROM-Teil, d.h. das Basissystem, wird upgedatet. Alle geänderten Einstellungen in der 1. Partition bleiben erhalten:

chmod 755 /etc/niceflash.sh
/etc/forcedflash.sh

DOM-Update: Das gesamte DOM wird upgedatet. Alle geänderten Einstellungen und gespeicherten Dateien auf den DOM gehen verloren:

chmod 755 /etc/forcedflash.sh
/etc/forcedflash.sh

Plugins und Features installieren

Dynamische Plugins und Features sind in komprimierten Dateien (.tgz oder .sqfs) abgelegt. Diese Dateien können entweder direkt auf den DOM (limitierter Platz) oder einen externen USB-Speicher im Verzeichnis /updates gespeichert werden.

Beim Booten überprüft zen2vdr, welche Plugins und Features in den update-Verzeichnissen abgelegt sind. Es werden dann aber nur die Plugins und Features geladen, die über das admin-Plugin als aktiv gekennzeichnet wurden.

Wichtige Hinweise:

  • Die komprimierten Dateien werden teilweise im Hauptspeicher entpackt und beanspruchen Speicherplatz. Besonders beim Aktivieren großer Plugins und Features sollte deshalb auf ausreichend freien Hauptspeicher geachtet werden, z.B. über das sysinfo-plugin oder die Linux-Funktion TOP.
  • Wenn die Plugins oder Features auf einem externen Medium (z. B. USB-Stick oder Platte) gespeichert sind, muss darauf geachtet werden, dass das Medium auch gemountet ist.

Bedienung

VDR-Bedienung und -Handbuch

Die standardmäßige Bedienung und Konfiguration des VDR ist im VDR-Benutzerhandbuch ausführlich beschrieben.

Samsung Fernbedienung und Tastenbelegung

Die Tasten auf der Samsung Fernbedienung sind größtenteils selbsterklärend und entsprechen der Standardbelegung des VDR.

Zusätzlich sind folgende Tasten mit speziellen Funktionen belegt:

  • TV/R: Aufruf der Kanalübersicht (channels)
  • Media: Aufruf des xineliboutput-plugins
  • Text: Aufruf des Osdteletext-plugins
  • Info: Aufruf des Sysinfo-plugins
  • FAV: Aufruf des Arghdirector-plugins

Diese Belegungen können über die Datei /etc/vdr/keymacros.conf verändert werden.

Power-Taste

Bei der Benutzung der Power-Taste ist folgendes zu berücksichtigen:

  • kurzes Drücken der Power-Taste auf der Fernbedienung versetzt zen2vdr in den Standby-Modus. Faktisch wird lediglich die VDR-Ausgabe abgeschaltet. Die Samsung kann in diesem Modus immer noch als Streaming oder Samba-Server genutzt werden.
  • kurzes Drücken der Power-Taste am Gerät bewirkt, dass temporäre Einstellungen dauerhaft auf dem DOM gespeichert werden und das Gerät sauber heruntergefahren wird. Die gespeicherten Einstellen sind nach dem Einschalten wirksam.
  • langes Drücken der Power-Taste auf der Fernbedienung oder am Gerät bewikt ein hartes Abschalten. Alle temporär durchgeführten Einstellungen geben verloren. Hartes Abschalten sollte nur verwendet werden, wenn Einstellungen nicht gesichert werden sollen. Dieser Modus kann zu Systemproblemen führen !

Konfiguration mit admin-Plugin

Die Konfiguration von zen2vdr erfolgt über ein angepasstes admin-plugin, das standardmäßig in Basissystem enthalten ist. Es wird über folgendes Tasten/Menüpunkte aufgerufen:

Menü 
Einstellungen 
Plugins 
admin

oder (bei aktiviertem admin-Menüpunkt)

Menü 
Administrative Aufgaben 

Folgende Einstellungungen /konfigurationen sind möglich:

System Einstellungen

--- System boot Parameter ---

  • Video Speicherung: gibt an, auf welchem Speichermedium Videos oder Daten gespeichert werden.
    • none : Kein Speichermedium vorhanden (default: hda1)
    • usb : Speicherung auf USB-Stick oder Platte
    • disk : Speicherung auf interner Festplatte
    • network : Speicherung auf Netzwerk-Device
  • Video Formattierung: gibt an, wie das Video-Speichermedium formattiert ist.
    • ext2 : ext2 formattiert (Linux)
    • ext3 : ext3 formattiert (Linux)
    • vfat : FAT formatiiert (Windows, Default)
  • Video Device:
    • sda2 :
    • hda3 :
    • hda4 :

--- VDR Einstellungen ---

  • Landessprache: legt die Landessprache fest
    • de_DE : Landessprache Deutsch
    • en_US : Landessprache Englisch

Netzwerk Einstellungen

--- Netzwerk ---

  • Netzwerkname des VDR-PC´s: zen2vdr (default)
  • IP Vergabe: gibt an, wie die IP der Samsung vergeben
    • none : keine IP-Adresse
    • dhcp : dynamische IP-Adresse (über dhcp-Server des Routers)
    • fixed : statische IP-Adresse (Einstellungen der Netzwerkkarte)

--- Netzwerkkarte ---

  • IP-Adresse: IP-Adresse der Samsung
  • Gateway (Router): IP-Adresse des Routers
  • Nameserver: IP-Adresse des Nameservers
  • Subnetmask: Netzbereich

Erweiterte System Einstellungen

  • DVB Treiber laden: (Ja/NEIN) Soll der DVB Treiber geladen werden? (Nein bei Client System)
  • Autoupdate: (Ja/Nein) Soll nach Ausschalten auf Autoupdate überprüft werden?
  • Standby deaktivieren: (Ja/Nein) Soll der Standbymodus ausgeschaltet werden?

Features

Es werden alle in den /update-Verzeichnissen gespeicherten Features aufgelistet. Die einzelnen Features können aktiviert (Ja) oder deaktiviert (Nein) werden.

Folgende Passwörter sind voreingestellt:

  • SSH: User=root, Passwort=smt
  • Samba: User=root, Passwort=smt
  • VDRadmin: User=root, Passwort=smt

Plugin Aktivierung

Es werden alle in den /update-Verzeichnissen gespeicherten Plugins aufgelistet. Die einzelnen Plugins können aktiviert (Ja) oder deaktiviert (Nein) werden.

Eintrag im Menu

Mit diesem Parameter kann festgelegt werden, ob im Hauptmenü der Eintrag

Administrative Aufgaben 

als Menüpunkt angezeigt wird

Farbtasten

Mit den Farbtasten werden die vorgenommenen Einstellungen gespeichert bzw. verworfen werden.

Wichtig: Die Einstellungen sind noch tempörar. Um sie dauerhaft zu speichern, muss die

Power-Taste an der Samsung kurz gedrückt werden. 

Die Einstellungen werden dann auf Platte gespeichert und sind nach dem Einschalten wirksam.

Plugins und Features

statische Plugins

Die nachfolgenden Plugins sind im Basissystem fest integriert:

dynamische Plugins

Die nachfolgenden Plugins können dynamisch geladen werden. Die entsprechenden Plugin-tar-files müssen im /update-Verzeichnis auf dem DOM oder dem Video-Device abgelegt werden.

dynamische Features

Die nachfolgenden Features können dynamisch geladen werden. Die entsprechenden Feature-squashfs-files müssen im /update-Verzeichnis auf dem DOM oder dem Video-Device abgelegt werden.

Tipps und Tricks

Partitionen und Mounts

Um moeglichst viel aus dem DOM-Speicher zu machen, wird der DOM in zwei Partitionen geteilt. Die erste (hda1, ca 12 MB) fuer den Kernel und die Boot-Dateien, die zweite (hda2, ca. 20 MB) fuer ein Squashfs Image, die das Betriebsystem und VDR Dateien enthaelt. Damit das ganze, wenn es mal gebootet ist, wie ein normales System aussieht, werden die wichtigsten Verzeichnisse nach dem Boot mittels eines Union-mounts auf ein tmpfs beschreibbar gemacht. Beim Booten werden Konfigurationsdateien aus der ersten Partition darauf kopiert, beim Shutdown werden sie gesichert.

Die Partitionen können mittels dd ausgelesen und zur weiteren Nutzung beispielsweise auf Festplatte gespeichert werden.

dd if=/dev/hda1 of=[Dev]/zen2vdr.part1
dd if=/dev/hda2 of=[Dev]/zen2vdr.part2

[Dev] steht für das Device, auf das die Ausgabedatei geschrieben werden soll.

zen2vdr-Installation auf eingebaute Festplatte

zen2vdr lässt sich per dd auch auf einer Festplatte installieren. Die Platte muss wie folgt partitioniert werden: hda1 (mindestens 6 MB), hda2 (ca. 20 MB), hda3 (Rest). zen2vdr ist per dd auf die beiden Partitionen zu schreiben. hda3 kann als video-Verzeichnis genutzt werden (siehe admin-Plugin).

Wichtig: Installieren des lilo-bootloaders nicht vergessen.

Links

  1. Thread dazu